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AutorenbildMartin H. Lorenz

Rotkohl / Blaukraut / Rotkraut



Das Gemüse mit den vielen Namen, die meist regional unterschiedlich verwendet werden, ist ein typisch deutsches Wintergemüse. Vermutlich kommt der abweichende Name daher, dass man diesen Kohl schon seit dem 12. Jahrhundert in unseren Breitengraden kennt, Farbtöne wie „lila“ oder „violett“ aber erst im 18. Jahrhundert definiert wurden. Daher behalf man sich wohl mit Rot und Blau.

Obwohl er ganzjährig angeboten wird, kennt man den Rotkohl meist als Wintergemüse, weil er eher „schwer“ ist und damit bestens zu Fleisch passt. Aber er ist ganzjährig im Handel erhältlich und eignet sich beispielweise im Sommer fein gehobelt oder geraspelt auch als wohlschmeckende und gleichermaßen gesunde Zutat oder Basis in Rohkostsalaten. Im Winter verwendet man ihn gerne als Gemüsebeilage mit Äpfeln zu großen Braten. In Griechenland wird der Rotkohl gerne mit Hammel und Paprika serviert, in Russland mit Sellerie und Petersilienwurzel. Diese Kohlart ist enorm vielseitig. Kaum ein anderes Gemüse harmoniert auch so fantastisch mit Obst – Rotkohl mit Apfel (der Klassiker), mit Birne, Mango oder Feige – allesamt heben den kohligen Geschmack zu einer hervorragenden fruchtigen Note. Beim Garen sollte man immer einen Schuss Säure (Essig oder Zitronensaft) hinzugeben, damit er seine schöne Farbe nicht verliert und grau wird.

Rotkohl liefert viele Vitamine und Mineralstoffe und ist deshalb sehr gesund. Er enthält vor allem Vitamin B6, B9, C, E und K, außerdem die Mineralstoffe Kalzium, Chlorid, Kalium, Magnesium und Schwefel. Dank seiner entzündungshemmenden und antioxidativ wirksamen Pflanzenstoffe stärkt der Rotkohl das Immunsystem und schützt vor zahlreichen Erkrankungen. Bei zu langem Erhitzen setzt sich die Ascorbinsäure ins Kochwasser ab. Wer sich also möglichst viel von dem gesunden Vitamin C des Rotkohls zuführen möchte, sollte ihn nur kurz garen.



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