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AutorenbildMartin H. Lorenz

Queller


Queller, auch als Meeresspargel oder Salicorn bekannt, ist ein Wildgemüse, das in Deutschland auf den Salzwiesen oder im Watt an der Nordseeküste wächst. Die zarten Spitzen der Pflanze werden im Frühjahr gesammelt und können roh als Salat oder gekocht gegessen werden. Aus dem Meer stammend, passt Queller besonders gut zu gedünstetem Fisch oder Meeresfrüchten, aber auch zu Geflügel und Lamm, wobei auf das Salzen ganz verzichtet werden kann. Roh als Salat oder blanchiert wie „echter“ Spargel nur mit etwas zerlassener Butter übergossen, schmeckt Queller am besten. In Essig eingelegt punktet er als Vorspeise. Starkes Erhitzen macht ihn weich. Wegen des hohen Jodgehalts sollte man Queller nicht in zu großen Mengen verzehren. Aufgrund seines hohen Anteils an Nähr- und Mineralstoffen ist Queller allerdings insgesamt sehr gesund. Es gibt ihn während der Saison frisch und sonst auch in Dosen zu kaufen. Frische Ware hält sich einige Tage im Kühlschrank und darf erst unmittelbar vor der Zubereitung gewaschen werden, da sich das Gemüse in Süßwasser nach kurzer Zeit zersetzt.

 

Seit Millionen von Jahren auf der Erde heimisch, wurde er in Europa erstmals im 18. Jahrhundert von Carl von Linné beschrieben. Noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Asche des Europäischen Queller vor allem zur Herstellung von Glas verwendet. Die Asche enthält nämlich bis zu 15 Prozent Soda, das beim Zusammenschmelzen von Glas unerlässlich ist. Daher findet man für den Queller auch Namen wie Glassschmelz oder -schmalz sowie Glaskraut.

 

Das Salzkraut liefert die Vitamine A und C sowie B-Vitamine, reichlich Chlorophyll und sekundäre Pflanzenstoffe, die beispielsweise antioxidativ wirken. Der Ballaststoff-Anteil von Queller ist mit dem von Nüssen vergleichbar, dabei liefert das Gemüse aber kaum Fett und wenig Kalorien.



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