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AutorenbildMartin H. Lorenz

Eier


Ob zuerst die Henne oder das Ei war, werden wir hier sicher nicht herausfinden. Tatsache ist, dass Eier zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln überhaupt zählen. Denn man isst sie nicht nur roh, gebraten, gerührt, pochiert oder gekocht, sondern man braucht Eier auch bei vielen Speisen als Zutat – unter anderem auch als Bindemittel bzw. natürlicher „Kleber“.

 

Das Ei, lateinisch ovum, ist ein System, das in einem frühen Stadium der Entwicklung (Ontogenie) eines Eier legenden Tieres (Ovipars) gebildet wird. Es besteht aus einer weiblichen Keimzelle, auch Eizelle genannt, Nährstoffen und schützenden Hüllen („Schale“). Das Ei entsteht während der Oogenese und in ihm entwickelt sich aus der meistens befruchteten Eizelle der Embryo. Viele Eier sind wegen ihres hohen Nährwerts eine begehrte Nahrung für zahlreiche Tierarten und auch den Menschen. Als Reaktion haben sich zahlreiche Strategien zum Schutz des Eis und somit zur Verbesserung der Überlebensfähigkeit der jeweiligen Art entwickelt. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird unter dem Begriff das Ei vom Haushuhn, das Hühnerei, verstanden. Diese Begriffsverengung spiegelt sich beispielsweise auch in Lebensmittelverordnungen wider, die das Ei als Lebensmittel bei fehlender Angabe der Tierart als Hühnerei definieren. [Quelle: Wikipedia]



In unserem Kulturraum werden Eier insbesondere von Geflügeltieren verzehrt. Das häufigste Ei kommt dabei vom „normalen“ Haushuhn. In Deutschland werden davon pro Kopf und Jahr etwa 230 verspeist, wobei hier natürlich auch der Verbrauch beim Kochen und Backen eingerechnet ist. Für viele Gerichte benötigt man „Vollei“ oder nur Eiweiß oder Eidotter. Pro Jahr sollen angeblich 275 Millionen Legehennen in Europa 80 Milliarden Eier legen.

 

Folgende Güteklassen sind für Eier gesetzlich benannt:

 

Eier der Güteklasse Klasse A oder "frisch" dürfen weder gewaschen noch anderweitig gereinigt, nicht haltbar gemacht oder gekühlt werden ("normale" Konsumeier für private Haushalte).

 

Klasse B oder "Eier zweiter Qualität oder deklassiert" sind für Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie und Unternehmen der Nicht-Nahrungsmittelindustrie bestimmt.

 

Kriterien für die Einteilung in die Güteklassen sind der Zustand der Schale und Kutikula, der Luftkammer, des Eiklars, des Dotters, des Keims sowie der Geruch des Eies.

 

Wenn man beim Trennen von Eigelb und Eiweiß wenig Übung hat, dann kann man das Ei am Rand einer Schüssel aufschlagen und über ein gröberes Sieb geben; das Eiweiß fließt in die Schüssel, der Eidotter verbleibt im Sieb.



Auch das Gewicht von Eiern ist definiert: XL-Eier sind „sehr groß“ und haben ein Gewicht von 73 Gramm oder mehr; L bedeutet „groß“ und wiegen zwischen 63 bis unter 73 Gramm; unter M versteht man Eier der „mittleren“ Größe bei 53 bis unter 63 Gramm und schließlich S sind „kleine“ Eier, die weniger als 53 Gramm wiegen.

 

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) darf 28 Tage nach dem Legen nicht überschreiten. Bei Eiern der Güteklasse B ist statt des Mindesthaltbarkeitsdatums das Verpackungsdatum anzugeben.

 

Eier sollten am besten nach dem Kauf im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wenn man die meist recht unreine Schachtel, auf der das MHD steht, nicht in den Kühlschrank stellen möchte und die Eier stattdessen auspackt, kann man schon mal die Übersicht über das MHD verlieren. Da das Mindesthaltbarkeitsdatum eine – wie der Name sagt – Mindestbezeichnung ist, können Eier auch länger haltbar sein. Die Frische prüft man mit dem Wassertest.



Das Ei, das am Boden bleibt, ist ganz frisch. Das Ei, das leicht steigt, ist älter als 5 Tage – sie haben eine größere Luftkammer und bleiben daher nicht mehr am Boden. Und letztlich das Ei, das an die Oberfläche schwimmt, ist nicht mehr frisch und sollte entsorgt werden.

 

Was für Eier ebenfalls sehr wichtig und für den Verbraucher auch vielsagend ist, ist die Herkunftsbezeichnung, die Gesetzgeber vorschreibt, und die auf jedes Ei aufgeprintet sein müssen. Folgende Informationen sind daraus erkennbar (in der EU allgemein Vorschrift, aber variierende Codierungen!):

 

Der Erzeugercode hat folgenden Aufbau:

 

1. Code für das Haltungssystem

0 = Ökologische Erzeugung

1 = Freilandhaltung

2 = Bodenhaltung

3 = Käfighaltung

 

2. Ländercode (Herkunft)

Zwei Buchstaben für den EU - Mitgliedstaat, in dem das Ei produziert wurde, zum Beispiel:

AT = Österreich

BE = Belgien

DE = Deutschland

NL = Niederlande

 

3. Identifizierung des Betriebs

Jeder Mitgliedstaat hat ein System eingerichtet, mit dem Erzeugerbetrieben eine individuelle Nummer zugewiesen wird. Es können weitere Stellen angefügt werden, um einzelne Bestände/Ställe zu identifizieren.



Beispiel eines deutschen Erzeugercodes: 1-DE-0812341

 

1 = Haltungsform: Freilandhaltung

DE = Herkunft: Deutschland

0812341 = Betriebsnummer, wobei die beiden ersten Stellen das Bundesland, die dritte bis sechste Stelle den Betrieb und die siebte Stelle den jeweiligen Stall identifizieren.

 

Die Bundesländer haben folgende Kennung:

 

01 = Schleswig-Holstein

02 = Hamburg

03 = Niedersachsen

04 = Bremen

05 = Nordrhein-Westfalen

06 = Hessen

07 = Rheinland-Pfalz

08 = Baden-Württemberg

09 = Bayern

10 = Saarland

11 = Berlin

12 = Brandenburg

13 = Mecklenburg-Vorpommern

14 = Sachsen

15 = Sachsen-Anhalt

16 = Thüringen



Um ein Ei im gewünschten Zustand verwenden oder essen zu können, gibt es verschiedene Garstufen, die von roh bis fast „überkocht“ reichen. Dazu verwendet man als Grundregel ein normal großes Hühnerei – je kleiner / größer ein Ei ist, desto kürzer oder länger dauern auch Veränderungen im Aggregatzustand. Es gibt auch Sonderzubereitungen, auf die hier aber nicht eingegangen wird.

 

Das Ei ist eines der wichtigsten Nahrungsmittel der menschlichen Ernährung. Man hat so viele verschiedene Zubereitungsoptionen, vom rohen Ei, über weiches oder hartes Sonntagsei, Rührei, Spiegelei, Omelett, Frittata und und und… Ganz abgesehen von seinen mannigfaltigen Verwendungsmöglichkeiten als Zutat! Der symbolische Wert des Eis zeigt sich vor allem im Osterei, das anlässlich der Auferstehung Christi gefärbt oder als Süßware angeboten wird.



Vor allem Hühnereier werden für die menschliche Ernährung genutzt, aber auch andere Vogeleier: Wachteleier von der Wachtel, Enteneier von den Entenvögeln – vor allem in Ostasien, Eier der Hausgans, Straußeneier – verbreitet im südlichen Afrika, weltweite Zucht, Eier des Emu als Eiweißlieferant der Aborigines.

 

Auch die Eier wildlebender und/oder schwer kultivierbarer Tierarten wurden und werden für Nahrungszwecke genutzt, was teilweise zur deutlichen Dezimierung der Arten bis zur Ausrottung und in der heutigen Zeit zu Schutzmaßnahmen für die betroffenen Tierarten führte: grüne, weiße und braune Eier, Variationen in Farben und Formen von Hühnereiern, Kiebitzeier – früher eine Delikatesse in Mitteleuropa, Eier der Schildkröten, vor allem der Meeresschildkröten, welche dadurch gefährdet sind, Störeier (Rogen) als Kaviar, Rogen anderer Fischarten als falscher Kaviar, Eier von Seeigeln als Uni-Delikatesse – vor allem in Japan, Hinterleiber mit den Eiern (oder dem Sperma) des Samoa-Palolo – Delikatesse und Aphrodisiakum in Teilen der Südsee, Ameiseneier – Delikatesse in Südostasien.




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